Herzinfarkt in der Familie – erkennen, handeln, aufarbeiten

07.02.2024, medhochzwei
Prävention, Kinder & Familie

Die Herzgesundheit ist lebenslang ein wichtiges Thema, das von der Fürsorge in der Kindheit bis zu bewussten Lebensentscheidungen im Erwachsenenalter reicht. Eltern, Ärztinnen und Ärzte sowie unser Umfeld tragen gemeinsam dazu bei, Herzprobleme zu erkennen, zu behandeln und vorzubeugen. Durch Aufklärung und Prävention können wir Risikofaktoren und Krankheitsbilder ins gesellschaftliche Bewusstsein rücken und so eine umfassende Herangehensweise sicherstellen.

Prävention als Schlüssel

Herzinfarkte können schwerwiegende Folgen haben, aber viele Risikofaktoren sind beeinflussbar. So kann eine gesunde Lebensweise entscheidend sein. Das bedeutet im Idealfall regelmäßige körperliche Aktivität, eine ausgewogene Ernährung, der Verzicht auf Rauchen und lediglich moderater Alkoholkonsum. Diese Maßnahmen tragen entscheidend dazu bei, das Risiko von Herzkrankheiten und einem Herzinfarkt zu minimieren. Bluthochdruck, Diabetes, hohe Cholesterinwerte und Übergewicht sind zentrale Risikofaktoren für Herzinfarkte und sollten daher durch regelmäßige Gesundheitschecks überwacht werden, um frühzeitig vorbeugende Maßnahmen ergreifen und damit einen Herzinfarkt verhindern zu können.

Symptome eines Herzinfarkts

Bei einem Herzinfarkt handelt es sich um einen lebensbedrohlichen Verschluss einer oder mehrerer Herzkranzarterien, der zu einer Minderversorgung des Herzmuskels mit Blut führt. Dabei kann der nicht mehr durchblutete Teil des Herzmuskels absterben, wenn keine schnellstmögliche Versorgung eintritt. Je größer die betroffene Herzkranzarterie, desto größer ist auch der betroffene Teil des Herzmuskels. Dementsprechend kommt es auch zu unterschiedlichen Auswirkungen: Ein Herzinfarkt kann, wenn das betroffene Gefäß sehr klein ist, von der betroffenen Person unbemerkt ablaufen. Er kann aber auch zu einem sofortigen Herzstillstand führen, wenn das verschlossene Gefäß sehr groß ist oder der Infarkt sich wiederholt.

Von einem Herzinfarkt betroffene Personen fühlen sich meist schwach und können starke Schmerzen hinter dem Brustbein spüren, die oftmals auch in den Oberbauch, den linken Arm, die Schulter oder sogar den Unterkiefer ausstrahlen können. Das Gesicht kann sich blass-grau verfärben. Häufig leiden Frauen an anderen unspezifischeren Symptomen wie Oberbauch- oder Rückenschmerzen, Übelkeit oder Erbrechen mit ausgeprägtem Schwächegefühl. Betroffene beschreiben zudem häufig eine starke Unruhe oder Angst. Da der Herzinfarkt unterschiedlich stark ausgeprägt auftreten kann, können auch die Beschwerden unterschiedlich stark sein. Im schlimmsten Fall tritt ein Herz-Kreislauf-Stillstand ein.

Erste-Hilfe-Maßnahmen bei einem Herzinfarkt

Im Falle eines akuten Herzinfarkts ist schnelles Handeln unbedingt notwendig. Das frühzeitige Erkennen der Symptome sowie der sofortige Notruf können häufig Leben retten.

Überprüfen Sie umgehend das Bewusstsein und die Atmung. Bei einem Kreislaufstillstand starten Sie sofort die Herz-Lungen-Wiederbelebung und setzen Sie diese bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes fort. Ist die betroffene Person bei Bewusstsein, sorgen Sie als erstes für eine bequeme Liegeposition mit erhöhtem Oberkörper. Diese entlastet das Herz. Schirmen Sie die betroffene Person nach Möglichkeit von der Umgebung ab, um Unruhe und Anstrengung zu vermeiden. Auch das Ablegen enger Kleidung kann helfen. Bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes muss der betroffene Mensch ständig betreut und der Kreislauf überwacht werden.

 

Herzinfarkte kindgerecht erklärt

Ein Herzinfarkt kommt plötzlich – eine Ausnahmesituation und ein großer Schock für Freunde und Familie. In solch einem Fall stellt die Sorge um das Familienmitglied verständlicherweise alles andere in den Schatten. Kinder werden dabei unwissentlich oft mit ihren Fragen und Ängsten alleingelassen, nicht selten mit dem Hintergedanken, dass sie die komplexen Vorgänge im Körper noch nicht verstehen. Kindgerechte Literatur zum Thema hilft Kindern, das Erlebte besser nachzuvollziehen. Das gemeinsame Lesen birgt zudem die Chance, den Schock zusammen aufzuarbeiten und sich Halt zu geben.

So auch mit Anna und ihr Bärenmut – Ein Kinderbuch über den Herzinfarkt: Beim Wettradeln zur Eisdiele bekam Opa keine Luft mehr und hatte Schmerzen im linken Arm. Anna hat schnell reagiert und einen Krankenwagen gerufen, nun kann ihm im Krankenhaus geholfen werden. Und zum Glück gibt es die freundliche Ärztin, die Anna alles über das Herz, seine Funktionsweise und über Opas Herzinfarkt erklärt. Anna macht sich Sorgen, aber weiß nun, dass ihr Bärenmut und ihr rasches Handeln ihren Opa gerettet haben. Und sie weiß auch, wie sie gut auf ihr eigenes Herz aufpassen kann.

Ein Bilderbuch für Kinder ab 4 Jahren.

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www.drk.de

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