Wissenswertes aus dem Gesundheitswesen: Nachrichten, Hintergründe, Interviews und mehr...
Branchenrelevante Informationen regelmäßig in Ihrem Postfach
Hörzeit – Radio wie früher ist ein Audiomagazin für Menschen mit Demenz im Radiostil der 1950er Jahre. Jedes Magazin ist etwa 45 Minuten lang. Ihm schließt sich ein ca. 20 Minuten langer Teil für Angehörige an: Dort werden Bücher und Spiele, Hilfsangebote, Institutionen und Menschen vorgestellt.
Bei Menschen mit Demenz findet Erinnerung nicht mehr über kognitive Reize statt, sondern über emotionale. Dem Magazin gelingt diese emotionale Aktivierung durch bekannte Musikstücke, die Verwendung von Sprichworten und Abzählreimen, und eine Moderation, die die Kommunikationstechniken der Validation umsetzt, die also eine echte und tiefe Wertschätzung gegenüber Menschen mit Demenz aufbringt, sie mit ihren Gefühlen und Gemütszuständen ernst nimmt und nicht zu viele Informationen übermittelt. Deswegen sind die Audiomagazine auch bewusst langsam produziert und lassen den Moderationen, der Musik und den Klängen Raum.
Die 4. CD der Reihe behandelt das Thema Fußball: In den 1950ern wurde Deutschland zum ersten Mal Fußballweltmeister – das Fußballwunder von 1954 gilt für manche als wahre Geburtsstunde der Bundesrepublik. Das Fußballfieber hält bis heute an. Eine Hörzeit über Schiris, Schwalben und Torschüsse.
"Entschleunigung tut uns allen gut": Christine Schön macht eine Radiosendung für Menschen mit Demenz. Interview mit Tania Witte, kress, 05.12.2016.
Christine Schön ist Redakteurin, Moderatorin und Regisseurin von Hörzeit - Radio wie früher. Sie arbeitet seit 15 Jahren als Hörfunkautorin (u.a. Deutschlandradio Kultur, WDR, SWR), Klangkünstlerin und Kulturmanagerin (u.a. für Universität der Künste Berlin). Außerdem gibt sie Workshops für Mitarbeiter von Seniorenheimen und für Altenpflegeschüler. Preise: Felix-Rexhausen-Preis für das Radiofeature "Nachhall" (SWR, 2009); Deutscher Einheitspreis der Bundeszentrale für politische Bildung im Bereich Kultur für das Projekt "Interzone - Stationen zwischen Ost und West" (2006).
René Träder ist Co-Moderator von Hörzeit. Er ist Psychologe (M.Sc.), Autor und Journalist. Seit knapp 20 Jahren steht er für verschiedene Radiosender hinter dem Mikrophon. Aktuell moderiert er jeden Sonntag auf Radio Fritz/rbb die Talksendung Blue Moon. Außerdem arbeitet er im Hörfunk als Nachrichtensprecher und hat einen wöchentlichen Podcast zum Thema Achtsamkeit und einen eigenen Youtube-Kanal, auf dem er Ideen für ein gutes Leben & Arbeiten präsentiert. Als Psychologe unterstützt René Träder Veränderungsprozesse von Unternehmen, Teams & Einzelpersonen durch Coachings und Workshops.
Am Hier und Jetzt teilnehmen - den Bericht aus alzheimeraktuell 2/2019 finden Sie hier.
"Ich bin von dem Hör-Genuss begeistert und dankbar, meinen kleinen Teil dazu beigetragen zu haben. Ob für die stationäre Pflege oder in der Häuslichkeit: Diese Hör-Reise tut gut, weckt Erinnerungen und baut Brücken für eine Kommunikation!"
Quelle: Sophie Rosentreter
"Die CD-Reihe greift einfühlsam, humorvoll und unterhaltsam verschiedene Themen wie Kinder, Reisen, Berufe, Hochzeit, Liebe, Garten, Jahreszeiten auf, über die man mit Menschen mit Demenz ins Gespräch kommen kann."
Quelle: Infoblitz 1/2017 (Newsletter der Metropolregion Rhein-Neckar)
"Die Idee: Angehörige und Pflegekräfte sollen im Alltag auf etwas zugreifen können, um mit den ihnen anvertrauten Demenzkranken auf eine entspannte und authentische Art und Weise in Kontakt zu kommen und ein angenehmes Beisammensein zu gestalten und zu erleben. [...] Dabei ist bewusst langsam produziert und auf schnelle Schnitte verzichtet worden und in der Tat, es bleibt beim Hören Raum für das gut verständliche Aufnehmen von Kinderstimmen, Klängen und erinnernder Musik, ein totaler Kontrast zur hektischen, schnellen und lauten Präsenz heutiger elektronischer Medien. Die Moderatoren begleiten dies mit wechselnden erzählenden und verständlichen Einsätzen und gelegentlichen Aufforderungen zum Mitmachen, ohne aufdringlich und übertrieben professionell zu wirken, Stimmen wie aus dem familiären Gruppenleben. [...] Hörzeit hat jedenfalls das Potential, Nähe und Gemeinschaft herzustellen und ist allen Familien und Einrichtungen, die sich um Demenzkranke kümmern, deren Teilhabe an sozialen und kulturellen Angeboten sicherstellen wollen, wärmstens zu empfehlen."
Quelle: Rolf Stuppardt, WELT DER KRANKENVERSICHERUNG 2-3/2017